28.05.2024

Österreich noch kein Innovationsführer

FTI-Monitor 2024 veröffentlicht
In den zentralen Leistungsbereichen seines Forschungs-, Technologie- und Innovationssystems (FTI) besteht in Österreich weiter Aufholbedarf. Das zeigt der soeben veröffentlichte FTI-Monitor 2024, den das WIFO im Auftrag des Rats für Forschung, Wissenschaft, Innovation und Technologieentwicklung interaktiv und webbasiert visualisiert hat.

Anhand der zahlreichen im FTI-Monitor dargestellten Daten können für Innovationsleistung und -politik zentrale Bereiche über die Zeit im internationalen Vergleich analysiert werden. Dazu zählen Rahmenbedingungen wie Bildung und Regulierung, das FTI-Kernsystem mit Hochschulen und Unternehmen sowie Querschnittsthemen wie Umwelt und Klima, Kreislaufwirtschaft, Gleichstellung und Effizienz. Insgesamt liegt Österreich deutlich über dem EU-Schnitt, knapp unter den führenden Innovationsländern der EU aber klar unter dem Niveau der globalen Top 3.

Besonders gut zeigt sich die Finanzierung und Förderung von FTI, größte Problembereiche sind Digitalisierung und Gründungen. "Österreich hat es in den letzten beiden Jahrzehnten geschafft, den Einsatz von Forschung und Entwicklung in grundsätzlich wenig technologieintensiven Branchen stark zu forcieren und damit zur internationalen Wettbewerbsfähigkeit beizutragen. Jetzt gilt es, zusätzlich Augenmerk auf die Bewältigung der großen gesellschaftlichen Herausforderungen wie Klimawandel, Digitalisierung und technologische Souveränität zu legen", so WIFO-Ökonom Jürgen Janger. Der FTI-Monitor ermöglicht es, dazu auf einen Blick maßgeschneiderte Informationen zur Innovationsleistung sowie relevante Studien und Empfehlungen des Rats aufzurufen.

Der FTI-Monitor zeigt zudem den Zielerreichungsgrad und die -chancen der FTI-Strategie 2030 und Kreislaufwirtschaftsstrategie an sowie welche Bereiche des FTI-Systems für die Zielerreichung relevant sind. Der FTI-Monitor kann damit der Informationsstartpunkt für Anstrengungen sein, in den Kreis der führenden Innovationsländer der EU vorzustoßen. Die Spitze der EU sollte aber nicht alleiniger Referenzpunkt bleiben. Global führende Innovationsländer wie die USA, Japan oder Südkorea erreichen teils noch wesentlich höhere Leistungen. China entwickelt sich rasant und hat den Durchschnitt der EU bereits überholt.