15.06.2023

Makroökonomische Effekte einer Arbeitszeitanpassung in Österreich

Video: WIFO-Studie im Auftrag der Arbeiterkammer Wien präsentiert
Insgesamt beträgt die gewünschte Veränderung der wöchentlichen Normalarbeitszeit laut Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung 2019 –1,2 Stunden (–3,3%). Laut einer aktuellen WIFO-Studie ergeben sich durch die Arbeitszeitveränderung gesamtwirtschaftlich – je nach Szenario – Effekte auf die Beschäftigung von 1% bis 2%. Das BIP sinkt in allen Szenarien um weniger als 1%.

In ihrer Studie untersuchen die WIFO-Ökonomen Stefan Ederer und Gerhard Streicher im Auftrag der Kammer für Arbeiter und Angestellte in Wien die sektoralen und gesamtwirtschaftlichen Effekte veränderter Erwerbsarbeitszeiten in Österreich. Die Ergebnisse wurden am 15. Juni 2023 im Rahmen einer Pressekonferenz präsentiert.

Ausgangspunkt der Analyse ist ein (hypothetisches) Szenario, in dem mittels kollektivvertraglicher und betrieblicher Regelungen die Arbeitszeit der unselbständig Beschäftigten so verändert wird, dass sie den individuellen Wünschen entspricht. Die Veränderung der Arbeitszeit wird dabei aus Mikrodaten (Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung) unter der Annahme berechnet, dass alle Beschäftigten ihre Arbeitszeit auf das präferierte Maß reduzieren oder ausweiten. Daraus wird die durchschnittliche Veränderung der Arbeitszeit je Sektor berechnet und als Ausgangspunkt für die Abschätzung der gesamtwirtschaftlichen Effekte verwendet.