17.11.2023

Eine Bildungsoffensive gegen den Fachkräftemangel

Veranstaltung in Kooperation mit WIFO, IHS und WU
Am 14. November 2023 fand eine hochkarätig besetzte Veranstaltung von WIFO, IHS und WU Wien zum Thema "Eine Bildungsoffensive gegen den Fachkräftemangel" statt.

Ludger Wößmann, Professor an der LMU und Direktor des Zentrums für Bildungsökonomik am ifo Institut in München, hielt eine Keynote. Monika Mühlböck (IHS), Michaela Potančoková (IIASA Laxenburg), WIFO-Ökonom Martin Spielauer und WIFO-Ökonomin Ulrike Famira-Mühlberger gaben Fachbeiträge zum Thema.

Wößmann unterstrich in seiner Keynote "Bildung und Wohlstand: Das Wissenskapital der Nationen und wie wir es mehren" eindrucksvoll die Bedeutung von Bildungsleistungen. Sie sind nicht nur das "Wissenskapital" der Nationen und die Grundlage unseres Wohlstands, sondern zahlen sich monetär auch für den Einzelnen aus. Mentoring-Programme können benachteiligte Jugendliche stark fördern und Weiterbildung ist wichtig.
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Mühlböck verwies zum "Fachkräftebedarf in Österreich" auf die Herausforderungen, die sich bei der Messung des Fachkräftebedarfs ergeben können und skizzierte Lösungsansätze.

Potančoková zeigte unter dem Titel "Future Labour Supply from a Demographic Perspective in Cross-country Comparison: the Role of Education and Migration" die Möglichkeiten des Einsatzes von demographischen Mikrosimulationsmodellen auf das Arbeitskräfteangebot auf.

Spielauer fragte in seinem Vortrag zur "Mikrosimulations-Projektion der Bildungsintegration und Erwerbsbeteiligung von Migrantinnen und Migranten der zweiten Generation", wie sich ein Wegfall der Unterschiede in Bildungsverläufen zwischen Jugendlichen aus "2. Generation Drittstaaten" und Jugendlichen ohne Migrationshintergrund auf den Arbeitsmarkt und die Beschäftigung auswirken würde.

Famira-Mühlberger nahm sich die Evaluation der Bildungskarenz zum Thema.
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An der anschließenden Podiumsdiskussion nahmen WIFO-Direktor Gabriel Felbermayr, Holger Bonin (IHS), Viktor Fleischer (Österreichische Industriellenvereinigung), Philipp Gady (Vizepräsident der Wirtschaftskammer Österreich), Barbara Teiber (Vizepräsidentin der Arbeiterkammer Wien, GPA-Vorsitzende) und Ludger Wößmann teil. Sie diskutierten darüber, welche Maßnahmen und Interventionen notwendig und welche Akteure dabei besonders gefordert sind, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Dabei haben sich drei zentrale Hebel, um dem Fachkräftemangel zu begegnen, herauskristallisiert: Ausbau der flächendeckenden Kinderbetreuung (beginnend bei den Kleinsten), Verbesserung der Integration von Frauen auf dem Arbeitsmarkt und Hebung des Arbeitskräftepotenzials, das benachteiligte Jugendliche repräsentieren.
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