03.07.2019

Ecological Economics Matters

WIFO-Beiträge von Claudia Kettner-Marx und Ina Meyer bei internationaler Konferenz
Vom 18. bis zum 21. Juni 2019 fand die 13. Internationale Konferenz der Europäischen Gesellschaft für Ökologische Ökonomie (ESEE) unter dem Titel "Co-Creation – Making Ecological Economics Matter" an der Universität Turku, Finnland, statt. Das WIFO war mit zwei Forschungsbeiträgen von den Umweltökonominnen Claudia Kettner-Marx und Ina Meyer vertreten.

Claudia Kettner-Marx thematisierte in ihrem Vortrag die Integration von Klimapolitik in die EU-Energiepolitik. Der Schwerpunkt lag einerseits auf der Integration von Klimapolitik in strategische energiepolitische Dokumente und andererseits auf dem Vergleich der Erneuerbaren Energierichtlinie und der Energieeffizienzrichtlinie für die Periode 2020/2030 mit den bestehenden Rechtsvorschriften. Die Ergebnisse zeigen, dass die Eindämmung des Klimawandels ein zentrales Ziel in allen analysierten energiepolitischen Dokumenten ist. Darüber hinaus gewährleisten die EU-Gesetzgebungsverfahren eine umfassende Einbeziehung aller Beteiligten.

Zwischen den energiepolitischen Zielen in Bezug auf erneuerbare Energien und Energieeffizienz und der Klimapolitik bestehen Synergien. Andere Themen, wie z. B. Energiesicherheit, stehen jedoch teilweise in Konflikt mit klimapolitischen Zielsetzungen, da in diesem Zusammenhang auch der Ausbau fossiler Netze zur Sicherung der Versorgungssicherheit gefordert wird. Die vorgeschlagenen Neufassungen der Richtlinien für Erneuerbare Energieträger und Energieeffizienz beinhalten eine – moderate – Erhöhung der Ziele. Der prioritäre Netzzugang für erneuerbare Energien wurde allerdings aufgehoben und konkrete nationale Zielsetzungen durch ein EU-weites Ziel ersetzt.

Ina Meyer stellte Ergebnisse zur Co-Kreation von langfristigen lokalen sozio-ökonomischen Szenarien vor. Diese wurden in einem Forschungsprojekt zum Thema klimaresilientes Risikomanagement (ARISE) in einer explorativen Fallstudie in Lienz (Osttirol) mit Stakeholdern aus Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft entwickelt.

Sozio-ökonomische Szenarien zeigen unterschiedliche Wege auf und identifizieren Eckpunkte und Treiber entlang derer Gesellschaften sich entwickeln können. Sie werden im Umgang mit Unsicherheiten eingesetzt. Unsicherheiten stellen Entscheidungsträger bei der Bewertung potentieller Auswirkungen des Klimawandels (z. B. Dürre, Starkregen usw.), der Einschätzung von Verwundbarkeiten (Vulnerabilität) und bei der Entwicklung von Anpassungsstrategien vor eine anspruchsvolle und komplexe Aufgabe. Die Zusammenarbeit (Co-Kreation) mit lokalen Stakeholdern bei der Entwicklung von lokalen Szenarien ermöglicht idiosynkratische, lokale Bedingungen zu erkennen und lokales sowie Expertenwissen für zukünftige Entscheidungen zu integrieren und nutzbar zu machen.

Weitere Informationen: https://esee2019turku.fi/
 

WIFO Working Papers
01.02.2018
Fertigstellung: Januar 2018
Mit finanzieller Unterstützung von: Jubiläumsfonds der Oesterreichischen Nationalbank
Fachpublikation: WIFO Working Papers
JEL-Code: K32, Q48, Q54, Q58
Studie
06.10.2016
  • Michiko Hama
  • Brigitte Eder
  • Paul Dobesberger
  • Markus Keuschnig (alpS)
  • Andreas Baumgarten
  • Helene Berthold (AGES)
  • Robert Jandl
  • Johanna Kohl
  • Christian Lackner (BFW)
  • Reinhard Mechler
  • Ziga Malek
  • Keith Williges (IIASA)
  • Markus Leitner
  • Ivo Offenthaler
  • Astrid Felderer
  • Natalie Glas (UBA-GmbH)
  • Stefan Kienberger
  • Raphael Spiekermann
  • Peter Zeil (Universität Salzburg)
  • Ina Meyer
  • Oliver Fritz (WIFO)
  • Ivonne Anders
  • Andreas Schaffhauser (ZAMG)
Fertigstellung: August 2016
Projektpartner: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung, alpS GmbH, Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft, Internationales Institut für Angewandte Systemanalyse, Umweltbundesamt GmbH, Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit, Universität Salzburg, Interfakultärer Fachbereich Geoinformatik, Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik
Projektauftraggeber:in: Klima- und Energiefonds