21.06.2024

Die österreichische Tourismus- und Freizeitwirtschaft im Jahr 2023

Direkte und indirekte Wertschöpfungseffekte von rund 29,5 Mrd. € und ein BIP-Beitrag von 6,2%
Auf konzeptioneller Basis der Tourismus-Satellitenkonten beliefen sich die Tourismusausgaben von in- und ausländischen Gästen in Österreich 2023 ersten Schätzungen zufolge auf 35,9 Mrd. € (+16,6% im Vorjahresvergleich). Daraus resultierten laut Modellrechnungen des WIFO direkte und indirekte Wertschöpfungseffekte von rund 29,5 Mrd. € (+13,8% gegenüber 2022) und ein BIP-Beitrag von 6,2% sowie Gesamtbeschäftigungseffekte der Tourismuswirtschaft von rund 311.300 Vollzeitäquivalenten bzw. 7,6% der in Österreich insgesamt Erwerbstätigen.

Der Reiseverkehrssaldo laut Zahlungsbilanz war 2023 mit +10,3 Mrd. € um 15,6% höher als 2022 (Exporte +20,7%, Importe +24,4%; nominell, einschließlich internationaler Personentransport). Der Marktanteil Österreichs an den nominellen Tourismusexporten von 32 europäischen Ländern lag 2023 schätzungsweise bei 4,1% (2022: 3,9%), das bedeutete erneut Platz 8 im Ranking. Der nichttouristische Freizeitkonsum der inländischen Bevölkerung belief sich 2023 laut Schätzungen auf 53,2 Mrd. € (+9,3% im Vorjahresvergleich). Daraus resultierten 37,3 Mrd. € an direkter und indirekter Wertschöpfung (+9,0% zu 2022) und ein BIP-Beitrag von 7,8% sowie gut 367.000 Erwerbstätige zu Vollzeitäquivalenten (9,0% der Gesamtbeschäftigung).

Die Nachfrage von nächtigenden und tagesreisenden Tourist:innen nach Waren und Dienstleistungen, wie z. B. in der Beherbergung und Gastronomie, dem Personentransport, den Reisebüros und -veranstalter:innen, aber auch in den Bereichen Sport, Kultur und Erholung löst in den jeweiligen Wirtschaftszweigen zusätzliche Produktion und nachfolgend Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte aus. Um diese Effekte in ihrer Gesamtheit erfassen zu können, berechnen WIFO und Statistik Austria auf Basis internationaler Richtlinien seit 2002 jährlich ein Tourismus-Satellitenkonto (TSA) für Österreich.

 

Studie
21.06.2024
Fertigstellung: Juni 2024
Projektpartner: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung, Statistik Austria
Projektauftraggeber:in: Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus