WIFO-Industriebefragung

Die WIFO-Industriebefragung ist eine Umfrage unter den größten österreichischen Industrieunternehmen, die deren Wettbewerbsstrategien und Einschätzung des Industriestandortes Österreich zum Inhalt hat. Die Befragung wird alle drei Jahre durchgeführt, um strukturelle Veränderungen abbilden zu können. Die Unternehmen werden zu Produkt-, Beschaffungs- und Marktstrategien sowie zu Veränderungen ihrer Positionierung in weltweiten Wertschöpfungsketten und ihren Kernkompetenzen befragt. Eine Reihe von Fragen widmet sich der Wahrnehmung unterschiedlicher Herausforderungen der österreichischen Standortpolitik und strukturpolitischen Prioritäten mit Blick auf die internationale Wettbewerbsfähigkeit. Bestimmte Fragenblöcke wechseln von Befragungswelle zu Befragungswelle und beziehen sich auf aktuelle, strukturpolitisch relevante Themen. Zuletzt zielten sie etwa auf die Herausforderungen und Folgen von Digitalisierung und "Industrie 4.0" und die wirtschaftspolitische Unsicherheit. Durch ihre inhaltliche Ausrichtung auf die mittel- bis langfristige strategische Orientierung der Unternehmen ergänzt die WIFO-Industriebefragung nicht nur den WIFO-Konjunkturtest, sondern auch die Datensätze zur Wettbewerbsfähigkeit und zur Patentaktivität, die von der Forschungsgruppe Industrie-, Innovations- und internationale Ökonomie laufend dem Stand der Forschung entsprechend weiterentwickelt werden.

    

Publikationen (6 Treffer)

WIFO Working Papers, 2022, (654), 54 Seiten
Mit finanzieller Unterstützung von: Jubiläumsfonds der Oesterreichischen Nationalbank
Online seit: 19.12.2022 0:00
The import competition literature suggests that Chinese industrial policies and technological trends have altered the nature of competition with China so that it does not take place on a level playing field anymore. Empirical evidence about firms' reactions in developed economies to competition with China is inconclusive, however. This paper studies how small, highly internationalised and specialised firms react to the growing penetration of Chinese exporters on their markets. We use a sample of Austrian manufacturing companies to explore the impact of increasing competition on changes in corporate strategy. We propose a novel indicator capturing import competition that highly internationalised companies face. We examine how firms adapt their search strategies related to technological capabilities and markets. While the exposure to Chinese competition has been on average relatively low, its impact on diversification choices has been significant. Companies exposed to growing Chinese competition are more likely to diversify their geographic markets, but less likely to diversify their product portfolio or broaden their competence base. These patterns are also reflected by changes in trade data.
Unternehmerische Unsicherheit und wirtschaftspolitische Risikofaktoren in der COVID-19-Krise. Ergebnisse des Updates der WIFO-Industriebefragung vom Sommer 2020 (Business Uncertainty and Economic Policy Risk Factors in the COVID-19 Crisis. Results of the Update of the WIFO Industry Survey in Summer 2020)
WIFO-Monatsberichte, 2021, 94(6), S.461-470
Online seit: 30.06.2021 0:00
 
Die ökonomische Unsicherheit nahm infolge der COVID-19-Pandemie drastisch zu. Eine im Sommer 2020 durchgeführte Befragung österreichischer Industrieunternehmen zeichnet ein detailliertes Bild der Ursachen und Wirkungen dieser Entwicklung. Als zentrale Ursache wurden neben möglichen Auswirkungen auf die Nachfrage Lieferengpässe genannt. Die Zunahme der Unsicherheit wirkte sich vor allem auf die Investitionen und die Beschäftigung dämpfend aus. Zu den wichtigsten strategischen Maßnahmen der Unternehmen, um der Unsicherheit zu begegnen, zählten neben der Digitalisierung das Liquiditäts- und Risikomanagement. Wirtschaftspolitische Aspekte der unternehmerischen Unsicherheit verloren in der COVID-19-Krise etwas an Bedeutung. Die Entwicklung der Weltwirtschaft und des internationalen Handels wurden als die wichtigsten wirtschaftspolitischen Risikofaktoren gesehen. Nationale Risikofaktoren waren für die befragten Unternehmen besser abschätzbar, wobei vor allem die Steuerpolitik und Umweltregulierungen zugleich als relevant eingestuft wurden.
Andreas Reinstaller, Klaus S. Friesenbichler
Wie kann man die österreichische Exportindustrie während der COVID-19-Pandemie stärken? (Strengthening Austria's Export Industry During the COVID-19 pandemic)
WIFO Research Briefs, 2020, (11), 9 Seiten
Auftraggeber: Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort
Online seit: 20.09.2020 0:00
Der Beitrag skizziert Handlungsoptionen zur Stärkung der österreichischen Exportindustrie während der COVID-19-Pandemie. Die derzeitige Wirtschaftskrise zeigt Auswirkungen ungekannten Ausmaßes, die auch den Außenhandel erfassen und die ungünstige Entwicklung der österreichischen Exportwirtschaft infolge der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise 2008/09 beschleunigen und vertiefen dürften. Umfangreiche geld- und fiskalpolitische Maßnahmen tragen während der COVID-19-Pandemie zur Stabilisierung der Unternehmen bei, dennoch sind strukturpolitische Maßnahmen zur Exportdiversifikation und Steigerung der Resilienz notwendig. Das bedeutet eine intelligente Verschränkung von Technologiepolitik und Exportförderung mit dem Ziel der technologischen und geographischen Diversifikation des Exportportfolios. Wirtschaftspolitische Ansatzpunkte sind eine strategischen Standortpolitik, die Stärkung der Kompetenzbasis, die Förderung der Resilienz der Exportwirtschaft oder die Nutzung des Dienstleistungshandels in der Sachgütererzeugung.
Herausforderungen und Bestimmungsfaktoren der Wettbewerbsfähigkeit österreichischer Industrieunternehmen. Ergebnisse der WIFO-Industriebefragung 2019 (Challenges and Determinants of the Competitiveness of Austrian Industrial Companies. Results of the WIFO Industry Survey 2019)
WIFO-Monatsberichte, 2020, 93(3), S.207-215
Online seit: 10.03.2020 0:00
 
Um Determinanten und Herausforderungen der Wettbewerbsfähigkeit österreichischer Industrieunternehmen zu identifizieren, befragte das WIFO im Winter 2019/20 zum zweiten Mal mehr als 1.000 der größten österreichischen Industrieunternehmen zu Wettbewerbsstrategien, Wertschöpfungsketten, Kompetenzaufbau und Standortpolitik. Die Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Industrieunternehmen fußt demnach auf neuen Technologien und Kompetenzen, die eine differenzierte Wettbewerbsstrategie in Nischen- und Hochqualitätssegmenten der relevanten Zielmärkte ermöglichen. An den Industriestandort Österreich werden insbesondere Anforderungen im Bereich der Aus- und Weiterbildung gestellt.
Andreas Reinstaller
Auswirkungen der Digitalisierung und Herausforderungen für die Standortpolitik aus der Sicht der österreichischen Industrie (The Impact of Digitalisation and Challenges for Location Policy from the Perspective of the Austrian Industry)
WIFO-Monatsberichte, 2019, 92(9), S.675-684
Online seit: 01.10.2019 0:00
 
Während sich die österreichischen Industrieunternehmen hinsichtlich der Digitalisierung nicht im Nachteil zu den wichtigsten Konkurrenten sehen, stellt sie die Digitalisierung jedoch als Wettbewerbsfaktor mit zunehmender Bedeutung vor eine Reihe von Herausforderungen. Die Digitalisierung erlaubt einerseits, die Effizienz der Produktion, die Organisation der Wertschöpfungsketten und Vertriebswege zu steigern sowie Produkte besser an Kundenerfordernisse anzupassen und dadurch neue Marktchancen wahrzunehmen. Andererseits erfordert sie eine stetige Verbreiterung der Wissensbasis der Unternehmen, die Entwicklung neuer standardisierter Datenschnittstellen, die Bewältigung neuer Fragen hinsichtlich der Regulierung und des Datenschutzes sowie Strategien zur Eindämmung der negativen Auswirkungen der zunehmenden Fragmentierung von Wertschöpfungsketten. Um die Unternehmen in diesen Prozessen optimal zu unterstützen, sollten nicht nur bereits bekannte strukturpolitische Fragen gelöst, sondern auch neue standortpolitische Strategien entwickelt werden.
Österreich 2025 – Wettbewerbsfähigkeit, Standortfaktoren, Markt- und Produktstrategien österreichischer Unternehmen und die Positionierung in der internationalen Wertschöpfungskette (Austria 2025 – Competitiveness, Location Factors, Market and Product Strategies Pursued by Austrian Enterprises and Positioning in the International Value-added Chain)
WIFO-Monatsberichte, 2017, 90(3), S.219-228
Online seit: 23.03.2017 0:00
 
Die österreichische Industrie trägt wesentlich zu den hohen Pro-Kopf-Einkommen in Österreich bei. Um die industriepolitisch relevanten Einflüsse auf die Wettbewerbsfähigkeit österreichischer Unternehmen herauszuarbeiten, befragte das WIFO mehr als 1.000 der größten österreichischen Industrieunternehmen zu Marktstrategien, Einbettung in internationale Wertschöpfungsketten und Standortpolitik. Demnach fußt die Wettbewerbsfähigkeit dieses stark internationalisierten Sektors zunehmend auf Technologie und Kompetenzen, die ausdifferenzierte Wettbewerbsstrategien sowohl des Produktportfolios als auch der Zielmärkte ermöglichen. Dies macht die Anforderungen an den Industriestandort Österreich und die Herausforderungen für die Wirtschafts- und Technologiepolitik vielfältiger.

Publikationen (5 Treffer)

Staatliche Hilfsmaßnahmen für Unternehmen in der COVID-19-Krise. Eine begleitende Analyse operativer Aspekte und Unternehmenseinschätzungen (State Aid Measures for Companies in the COVID-19 Crisis. An Accompanying Analysis of Operational Aspects and Company Assessments)
Studien, Juni 2021, 112 Seiten
Auftraggeber: Bundesministerium für Finanzen
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Online seit: 14.06.2021 0:00
 
Als Reaktion auf die COVID-19-Krise hat die Regierung ein Paket an Maßnahmen zur Unterstützung der Wirtschaft zusammengestellt. Dieser Bericht analysiert anhand von drei Sonderbefragungen des WIFO-Konjunkturtests die Inanspruchnahme und Einschätzung der Wirksamkeit der eingesetzten Instrumente auf Unternehmensebene. Die Mehrzahl der österreichischen Unternehmen ist demnach erheblich von der Krise betroffen. Die Hilfen werden insgesamt weitgehend als hilfreich eingeschätzt, wobei sich die Beurteilung zwischen den Unternehmen unterscheidet. Jene Unternehmen, die die Unterstützung als nicht ausreichend bezeichnen, melden überwiegend geringe Liquiditätsreserven und sind tendenziell stärker insolvenzgefährdet. Auf Basis der vorliegenden Evidenz werden mögliche Mitnahme- und Missbrauchseffekte diskutiert.
Die Auswirkung der Digitalisierung in der Industrie auf den Gütertransport in Österreich (The Impact of Digitalisation in Industry on Freight Transport in Austria)
Studien, Oktober 2020, 129 Seiten
Auftraggeber: ÖBB-Infrastruktur Bau AG
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Online seit: 12.10.2020 0:00
 
Eine hochentwickelte Transport- und Logistikinfrastruktur sowie ein effizienter und technologisch fortschrittlicher Logistiksektor sind zentrale Faktoren für die Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft. Sie ermöglichen die Entwicklung internationaler Wertschöpfungsketten und das Fortschreiten der internationalen Arbeitsteilung. Die zunehmende Verbreitung neuer digitaler Technologien im Logistiksektor und in der Industrie stehen mit diesen Prozessen in einer kontinuierlichen Wechselwirkung. Der fortwährende technische Wandel und die Digitalisierung der Produktionsprozesse in der Industrie verändern jedoch laufend die Anforderungen an den Transport und die Logistik. Dies hat in Europa einen Rückgang des Bahntransports zugunsten des Straßentransports zur Folge. Für die Analyse dieses Zusammenhanges für Österreich wurden die Treiber der Nachfrage nach Gütertransportdienstleistungen identifiziert und ihre Wechselwirkungen mit dem Transportvolumen und der Entwicklung der Marktanteile zwischen den Verkehrsträgern Bahn und Straße untersucht. Sowohl der Strukturwandel als auch innersektorale Veränderungen waren demnach in der jüngeren Vergangenheit tendenziell bahnavers, wenn auch in Österreich – vor dem Hintergrund der Wirtschaftsstruktur – der Schienenanteil im Modal Split der intermediären Transportnachfrage unerwartet hoch ausfällt. Der Versuch der Einschätzung der künftigen Entwicklungen zeigt weitere Herausforderungen, aber auch Chancen für die Bahn auf – sie muss diese aber auch aktiv nützen.
Andreas Reinstaller, Klaus S. Friesenbichler
"Better Exports" – Technologie-, Qualitätsaspekte und Innovation des österreichischen Außenhandels im Kontext der Digitalisierung ("Better Exports" – Technology, Quality Aspects and Innovation of Austrian Foreign Trade in the Context of Digitalisation)
Studien, Mai 2020, 110 Seiten
Auftraggeber: Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Online seit: 23.09.2020 0:00
 
Die Studie präsentiert eine langfristige Analyse der österreichischen Warenexporte seit 2000. Nach einer stark expansiven Phase zwischen 2000 und 2008 verlor demnach Österreichs Exportwirtschaft seit der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise 2008/09 Marktanteile und Alleinstellungsmerkmale im Welthandel. Die Wettbewerbsintensität nahm zu, und österreichische Exporteure konzentrieren sich zunehmend auf den Export von Waren, für die sie über hohe Spezialisierungsvorteile verfügen. Aufgrund dieser Beobachtung werden Herausforderungen für die Außenwirtschaftspolitik und wirtschaftspolitische Ansatzpunkte im Kontext der Außenwirtschaftsstrategie identifiziert und diskutiert.
Studien, März 2019, 201 Seiten
Auftraggeber: Europäische Kommission
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung – Austrian Institute of Technology
Online seit: 24.07.2019 0:00
 
The report provides an overview and analysis of the state of digitalisation in Austria. The findings show that the digitalisation performance of the Austrian economy is mixed. The overall digitalisation performance of Austria is marked by good performance in the manufacturing industries and weaknesses in the service sector compared to the innovation leader countries. The diffusion gap goes hand in hand with low adoption rates in microenterprises and SMEs and is reinforced by modest industrial dynamics in Austria. Reform needs arise regarding the promotion of ICT skills and competences of the workforce. The policy framework is currently in a phase of reorganisation.
Studien, August 2018, 132 Seiten
Auftraggeber: Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Online seit: 30.08.2018 0:00
 
Digitale Technologien stellen bestehende Marktmechanismen, wirtschaftspolitische Instrumente, Strukturen sowie ökonomische und soziale Interaktionen grundlegend in Frage. Während auf traditionellen Märkten den Preisen von Gütern und Dienstleistungen die zentrale Allokationsfunktion zukommt, wird der Konnex zwischen Preis und Wert in der datengetriebenen Ökonomie weitgehend aufgelöst. Die Ursache dafür liegt in der spezifischen Kostenstruktur, die durch hohe Fixkosten bei gleichzeitig äußert niedrigen Grenzkosten (nahe Null) gekennzeichnet ist. Diese Kostenstruktur begünstigt die monetär (fast) kostenlose Skalierung digitaler Produkte und Dienstleistungen auf "Plattformmärkten". In der digitalen Ökonomie bildet die Verfügungsmacht über Daten den entscheidenden Wettbewerbsfaktor. Im Extremfall entstehen daraus (natürliche) Monopole. Auf der Grundlage von sechs Themenfeldanalysen (Makroökonomie, Öffentlicher Sektor, Wettbewerb, Raum, Soziale Sicherheit, Umwelt und Energie) werden die Erkenntnisse zu drei Metahypothesen verdichtet, die den Handlungsspielraum zur optimalen Nutzung der Vorteile der Digitalisierung für Wirtschaftswachstum, Beschäftigung und Wohlstand abstecken: 1. Die "neue" Ökonomie ist eine Ökonomie digitaler Daten ("Digitalismus"). 2. Vorhandene Strukturen brechen auf ("Strukturbruch"). 3. Neue Strukturen manifestieren sich in Extremen ("Polarisierung").

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