Die Transformation der Wirtschaft in Richtung Klimaneutralität und Nachhaltigkeit hat weitreichende Folgewirkungen auf Gütermärkte,
Arbeitsmärkte und das Leben der Menschen. Im Zuge des "Just-Transition"-Prozesses geht es darum, mit Beteiligten und Betroffenen
soziale Auswirkungen von strukturellen Veränderungen auf betroffene Gruppen – Länder, Regionen, Industrien, Arbeitskräfte
sowie Konsumenten und Konsumentinnen – zu identifizieren und auszuarbeiten wie dieser Prozess der Veränderung gerecht gestaltet
werden kann. In dem vorliegenden Bericht werden wissenschaftliche Grundlagen für diesen Prozess erarbeitet. Die ökonomische
Literatur mit Schwerpunkt Österreich wird im Hinblick auf die genannten Fragestellungen ausgewertet. Ergebnisse einer Input-Output-Analyse
und eines Workshops, an dem Expertinnen und Experten aus Umwelt- und Arbeitsmarktpolitik teilnahmen, zeigen die sektorale
Betroffenheit in ihrem regionalen Kontext. Auf diese Weise können Maßnahmen zur Gestaltung des "Just-Transition"-Prozesses
evidenzbasiert entwickelt werden.
Auftraggeber: Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Online seit: 26.07.2021 9:00
Mit dem Warentransport sind zahlreiche negative externe Effekte verbunden. Aufgrund eines Marktversagens werden zu viele Güter
über weite Strecken transportiert. Maßnahmen zur Internalisierung, wie die Einführung von Auflagen, Verboten sowie Steuern,
Abgaben und handelbaren Zertifikaten, zielen darauf ab, die externen Kosten zu berücksichtigen. In einigen Bereichen werden
solche Eingriffe jedoch unterlassen. Eine umfassende Literaturrecherche zeigt, dass die mit dem Warentransport verbundenen
externen Kosten nur teilweise internalisiert und somit preiswirksam sind. Mittels eines quantitativen Modells wird in einer
Szenarioanalyse untersucht, wie sich eine Internalisierung der externen Kosten von Handelsaktivitäten in Form eines Preisaufschlags
auswirken würde. Wie die Ergebnisse zeigen, könnte die Umsetzung von Transportkostenwahrheit im Extra-EU-Handel mit einer
leichten Steigerung des realen Bruttoinlandsproduktes und der Beschäftigung in der EU einhergehen, sofern die Einnahmen dieser
Handelsaufschläge wieder in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt werden. Die Analyse benennt Handlungsoptionen zur Herstellung
von Transportkostenwahrheit im internationalen Handel.