Für das III. Quartal 2022 zeigen die regionalen Konjunkturindikatoren eine Abschwächung der wirtschaftlichen Dynamik in allen
Bundesländern. Während die Entwicklung der Zahl der Übernachtungen im 1. Halbjahr noch von den Aufholprozessen nach der COVID-19-Krise
geprägt war, flachte sich der Zuwachs im III. Quartal deutlich ab. Auch die Sachgütererzeugung und das Bauwesen entwickelten
sich weniger dynamisch, und das Beschäftigungswachstum fiel österreichweit um 0,9 Prozentpunkte niedriger als im II. Quartal
aus. Eine nach Bundesländern differenzierte Betrachtung zeigt regional unterschiedliche Ausprägungen der Konjunkturabschwächung.
The results of the WIFO-Konjunkturtest (business cycle survey) in January show a slight improvement in economic assessments
compared with the previous quarter. However, economic expectations remained subdued in all sectors. Capacity utilisation stayed
at an average level. In the aggregate economy, as in the previous quarters, the "shortage of labour force" was the most important
obstacle to business activity, with "insufficient demand" continuing to gain slightly in importance. Although business uncertainty
has decreased, it is still high and reflects considerable economic risks. Despite declines, sale price expectations also remained
above average.
Das Bauwesen in Europa erholte sich rasch von den negativen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und wuchs 2022 um weitere 3,0%
gegenüber dem Vorjahr (2021 +5,8%). Das Bauvolumen stieg 2022 in den 19 Euroconstruct-Ländern auf rund 1.900 Mrd. €. Der Ukraine-Krieg
und der damit verbundene Wirtschaftseinbruch in Europa erzeugen ebenso wie die stark gestiegene Inflation Druck auf das europäische
Bauwesen. Euroconstruct erwartet daher für die im Netzwerk vertretenen Länder stagnierende Bauvolumina in den Jahren 2023
und 2024. Ein verschärftes Zinsumfeld und das mangelnde Konsumentenvertrauen belasten insbesondere den Wohnbau, der sich am
ungünstigsten entwickeln dürfte. Impulse könnten vor allem vom Tiefbau ausgehen. In Österreich dürfte die Wachstumsabschwächung
sogar noch stärker ausfallen als im europäischen Durchschnitt – mit +0,2% stagnierte die heimische Bauproduktion bereits im
Jahr 2022. Hintergrund des zaghaften Wachstums sind einerseits die drastischen Baukostensteigerungen, die die hohen nominellen
Zuwächse zunichtemachen. Hinzu kommt die Schwäche im Wohnungsneubau, der im Jahr 2022 schrumpfte und sich auch in den kommenden
Jahren mäßig entwickeln wird. Dies wird nur teilweise durch die Sanierung und einen starken Tiefbau kompensiert.
Die Ergebnisse des WIFO-Konjunkturtests vom Oktober zeigen im Quartalsvergleich für sämtliche Sektoren eine neuerliche Verschlechterung
der Konjunkturbeurteilungen und eine weitere Eintrübung der Konjunkturerwartungen. Die Kapazitätsauslastung ging zwar ebenfalls
in allen Sektoren zurück, blieb aber noch auf durchschnittlichem Niveau. In der Gesamtwirtschaft war wie in den Vorquartalen
der "Mangel an Arbeitskräften" das wichtigste Hemmnis der Geschäftstätigkeit, allerdings gewinnt der "Mangel an Nachfrage"
an Bedeutung. Die unternehmerische Unsicherheit stieg in den vergangenen Monaten weiter an. Auch die Verkaufspreiserwartungen
blieben überdurchschnittlich.
Die Ergebnisse des WIFO-Konjunkturtests zeigen im Februar eine leichte Verschlechterung der Konjunkturbeurteilungen der österreichischen
Unternehmen. Der WIFO-Konjunkturklimaindex notierte mit 5,6 Punkten (saisonbereinigt) 0,8 Punkte unter dem Wert des Vormonats
(6,4 Punkte). Der Rückgang ist vor allem auf die Abschwächung der Konjunkturindikatoren in der Bauwirtschaft und den Dienstleistungen
zurückzuführen, während sich die Konjunkturindikatoren in der Sachgütererzeugung auf niedrigem Niveau verbesserten. Die unternehmerischen
Erwartungen signalisieren eine Fortsetzung der konjunkturellen Seitwärtsbewegung in den nächsten Monaten. Die Kreditnachfrage
der Unternehmen stieg im Februar an, jedoch schätzen die Unternehmen die Bereitschaft der Banken zur Kreditvergabe wie bereits
im Herbst restriktiver ein als in den Vorjahren.
Die Ergebnisse des WIFO-Konjunkturtests zeigen im Jänner eine weitere leichte Verbesserung der Konjunkturbeurteilungen. Der
WIFO-Konjunkturklimaindex notierte mit 6,4 Punkten (saisonbereinigt) 0,7 Punkte über dem Wert des Vormonats (5,7 Punkte).
Der Anstieg ist in erster Linie auf die Verbesserung der Lageeinschätzungen zurückzuführen. Der Lageindex stieg um 1,4 Punkte
auf 11,5 Punkte und signalisiert ein durchschnittliches Konjunkturumfeld. Die unternehmerische Unsicherheit – gemessen an
der Abschätzbarkeit der zukünftigen eigenen Geschäftslage – blieb trotz Rückgängen weiterhin hoch. Aufgrund der nach wie vor
hohen Konjunkturrisiken blieben die Konjunkturerwartungen nahezu unverändert und signalisieren mit 1,3 Punkten eine Fortsetzung
der verhaltenen Konjunkturdynamik.
Die Konjunkturbeurteilungen der österreichischen Unternehmen verbesserten sich im Dezember leicht. Der WIFO-Konjunkturklimaindex
notierte mit 5,6 Punkten (saisonbereinigt) 1,4 Punkte über dem Wert des Vormonats (4,2 Punkte). Der Anstieg ist in erster
Linie auf die Verbesserung der Lageeinschätzungen zurückzuführen. Der Lageindex stieg um 2,8 Punkte auf 10,3 Punkte. Die unternehmerische
Unsicherheit blieb weiterhin überdurchschnittlich. Dementsprechend blieben die Konjunkturerwartungen vorsichtig und signalisieren
eine Fortsetzung der schwachen Konjunkturdynamik.
Die Anstiege der Energie- und Vorleistungspreise führte zu Verkaufspreiserhöhungen bei den meisten der befragten Unternehmen.
Die Preiserhöhungen konnten die Kostenanstiege für die Mehrzahl der Unternehmen nur teilweise kompensieren. Dementsprechend
berichten die meisten Unternehmen (65%) von einem Rückgang der Gewinnmargen. Rund die Hälfte der Unternehmen erwartet zwar
mittelfristig keine Liquiditätsengpässe aufgrund der angestiegenen Inputpreise, aber rund 14% der befragten Unternehmen befürchten
in naher Zukunft Liquiditätsschwierigkeiten, sollte sich die Geschäftslage in den nächsten Monaten wie erwartet entwickeln.
Rund 15% der befragten Unternehmen berichten von Produktionsrückgängen aufgrund der Preissteigerungen.
The results of the WIFO-Konjunkturtest (business cycle survey) of October show a quarter-on-quarter weakening of economic
assessments and a further deterioration of economic expectations for all sectors. Capacity utilisation also declined in all
sectors, but still remained at average levels. As in previous quarters, the "shortage of labour force" was the most important
constraint on business activity in the Austrian economy, although the "insufficient demand" is gaining in importance. Business
uncertainty has risen for the last months. Sales price expectations has also remained above average.
The Austrian construction industry will stagnate in 2022, despite high production increases. The massive increase in construction
costs, which are expected to rise by around 10 percent in 2022 compared to the previous year, will dampen real growth in the
construction industry significantly. In combination with the already expected downward trend in residential construction,
2023 will also see only low growth rates. The years 2024 and 2025 will then also be characterised by only weak momentum with
rates below 1 percent, despite clear impulses in civil engineering.