Die Stimmung unter den österreichischen Unternehmen bleibt skeptisch. Der WIFO-Konjunkturklimaindex notierte im Februar mit
–11,0 Punkten (saisonbereinigt) weiter im negativen Bereich und veränderte sich zum Vormonat kaum. Die Unternehmen blieben
in ihren Lagebeurteilungen sehr zurückhaltend. Die Erwartungen stiegen zwar gegenüber dem Vormonat leicht an, verbesserten
sich aber nur unwesentlich. Die zweite COVID-19-Welle hält die österreichische Wirtschaft weiter fest im Griff. In Branchen,
die direkt oder indirekt stark von behördlichen Einschränkungen betroffen sind, ist die Stimmung schlecht.
Im Rahmen dieses Projektes werden die Lebensbedingungen und die Lebensqualität der Bevölkerung in Niederösterreich mittels
einer breit angelegten Befragung sowie einer Analyse sekundärstatistischer Daten untersucht. Die Studie beleuchtet die Themenfelder
Leben, Arbeit, Wohnen und Mobilität, deren Teilbereiche als wichtige Aspekte für Lebensqualität und Lebenszufriedenheit gelten.
Neben der Wahrnehmung der aktuellen Situation widmet sich die Befragung auch den Erwartungen der Niederösterreicher und Niederösterreicherinnen
für die Zukunft. Ein besonderer Fokus wird auf die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Einschätzungen verschiedener Altersgruppen
(insbesondere der Jüngeren) und auf die niederösterreichischen Regionen gelegt. Die Ergebnisse zeigen im Heute u. a. eine
starke Verbundenheit im sozialen wie auch regionalen Kontext, eine hohe Lebenszufriedenheit, Wichtigkeit der Selbstbestimmung,
aber auch Sorgen bezüglich Arbeitsbelastung, Weiterbildung, Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie Kostenbelastungen im
Bereich Wohnen. Das Auto dominiert hinsichtlich der Mobilität, und Pendeln wird in Kauf genommen, wobei der öffentliche Nahverkehr
oftmals nur als unzureichend beurteilt wird. Der Blick auf die Zukunftserwartungen zeigt eine steigende Verbundenheit mit
Familie und Freunden, jedoch auch eine gewisse Skepsis hinsichtlich der weiteren Entwicklung der Lebenszufriedenheit, regionalen
Verbundenheit, Selbstbestimmung oder der aktiven kommunalen Teilhabe. Gleichzeitig wird erwartet, dass sowohl die Arbeitsbelastung
als auch die Wohnkostenbelastung weiter zunehmen. Flexible Arbeitszeitmodelle können hier die Vereinbarkeit verbessern, auch
werden alternative Wohnformen bzw. Anpassungen der Wohnpräferenzen als Option gesehen. Die Befragten erwarten auch eine Zunahme
der Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs sowie von Sharing-Angeboten.
This paper analyses the influence of welfare benefit levels on migrants' location choices within their host country and thus
provides a rare empirical test of the Welfare Magnet Hypothesis. In Austria, asylum seekers are distributed across federal
states according to a quota, but once they are granted protection, they are free to move wherever they want. Welfare benefit
levels for refugees vary over states depending on a person's protection status and – due to a series of welfare benefit reforms
at the state level – over time. This institutional structure allows to causally identify the effect of welfare benefit differentials
on refugees' first autonomous location choice. We employ two complementary identification strategies, the first is based on
variation over states and protection-status groups. The second is based on the welfare reforms at the state level and exploits
variation over states, groups and time. The results provide evidence in favour of the Welfare Magnet Hypothesis.
The new WIFO radar of competitiveness measures the performance of Austria using 24 selected indicators in four dimensions
related to economic, social and ecological goals. STable values in the top third are recorded for real per-capita income and
foreign trade. In the dimensions of "labour market and social living conditions" and "use of natural resources", Austria is
also above the European average, but does not rise beyond a medium position. After moderate but persistent losses of position
in the past years, on average across all indicators Austria ranks slightly behind the best third of European countries.
Die zweite COVID-19-Welle hält die österreichische Wirtschaft im Griff. Die Stimmung unter den österreichischen Unternehmen
bleibt angespannt. Der WIFO-Konjunkturklimaindex fiel im Jänner 2021 auf –11,4 Punkte, nach –11,0 Punkten im Dezember des
Vorjahres. Die Beurteilungen der aktuellen Lage bleiben skeptisch; auch die Erwartungen der Unternehmen fallen etwas pessimistischer
aus als noch im Dezember. Die Unternehmen rechnen weiterhin mehrheitlich damit, dass die COVID-19-Krise die Geschäftslage
in den nächsten Monaten prägen wird.
Christoph Badelt, Österreichs Wirtschaftspolitik in COVID-19-Zeiten und danach. Eine Einschätzung zur Jahreswende 2020/21
• Stefan Schiman, Kompensation hoher Wertschöpfungseinbußen. Prognose für 2020 bis 2022 • Klaus S. Friesenbichler, Werner
Hölzl, 2020 Einbruch der Investitionen der Sachgütererzeugung – 2021 leichte Erholung erwartet. Ergebnisse des WIFO-Investitionstests
vom Herbst 2020 • Simon Loretz, Hans Pitlik, Margit Schratzenstaller, Bundeshaushalt und Staatsschuld in der COVID-19-Krise.
Bundesvoranschlag 2021 und Mittelfristiger Finanzrahmen 2021 bis 2024 • Daniela Kletzan-Slamanig, Franz Sinabell, Der Beitrag
der Konjunkturbelebung zur Transformation. Einordnung von Maßnahmen der Bundesländer
Die vorliegende Studie bietet eine empirisch ausgerichtete Analyse zu Lage, Entwicklung und Perspektive der oberösterreichischen
Sachgütererzeugung in der bisherigen COVID-19-Krise. Sie stützt sich auf rezente Daten zu Produktion und Absatz sowie zu den
relevanten Entwicklungen im Warenaußenhandel und auf Einschätzungen der Krisenfolgen durch oberösterreichische Industrieunternehmen.
Die Ergebnisse zeigen für die erste Krisenphase einen drastischen Einbruch von Produktion und Absatz sowie eine Verschlechterung
der unternehmerischen Einschätzungen. Der deutliche Rebound im Sommer konnte die Einbußen aus dem Frühjahr nicht ausgleichen.
Durch die enge Einbindung der regionalen Unternehmen in den Welthandel und internationale Lieferketten sowie vor allem durch
ihre vergleichsweise starke Ausrichtung auf in der Krise vulnerable Produktions- und Außenhandelssegmente ist die oberösterreichische
Industrie überdurchschnittlich von der COVID-19-Krise betroffen: Den wirtschaftlichen Einbruch und die anschließende Erholung
bestimmten vorrangig die in Oberösterreich stark technologieorientierten und international ausgerichteten Investitionsgüterbranchen
(Maschinenbau, Autoindustrie). Öffentliche Hilfen waren laut Angaben der Unternehmen bei der Bewältigung der bisherigen Krise
von Nutzen. Überlegungen zu den Grundzügen eines möglichen Maßnahmenpaketes, das die regionalen Unternehmen in ihrem Wiederaufstieg
aus der Krise unterstützt, schließen daher die Arbeit ab.
Stefan Schiman, Zweiter COVID-19-Lockdown dämpft Wirtschaftsleistung • Michael Peneder, Angela Köppl, Thomas Leoni, Peter
Mayerhofer, Thomas Url, Das WIFO-Radar der Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Wirtschaft • Julia Bachtrögler-Unger,
Julia Bock-Schappelwein, Paul Eckerstorfer, Peter Huber, Christine Mayrhuber, Mark Sommer, Gerhard Streicher, Die ökonomischen
Auswirkungen einer Erhöhung der Gleichstellung von Frauen und Männern • Gerhard Streicher, Die Entwicklung der Nachfrage nach
Gütertransport-leistungen in Österreich zwischen 1995 und 2015. Ergebnisse einer Input-Output-Analyse
Unter Berücksichtigung der über Vorleistungsbeziehungen indirekt zugekauften Dienste fragten 2015 der Großhandel und Branchen
der Grundstoffindustrie am stärksten Transportleistungen des Schienen- und Straßenverkehrs nach. Wie internationale Vergleiche
zeigen, hängt die Verteilung der gesamtwirtschaftlichen Transportnachfrage auf unterschiedliche Verkehrsträger mit dem Anteil
der Sachgüterproduktion an der gesamten Wirtschaftsleistung zusammen, wobei der Anteil der Nachfrage nach Schienenverkehrsleistungen
mit steigendem Sachgüteranteil zunimmt. Jedoch fallen sowohl der Anteil von Transportleistungen am Produktionswert als auch
der Anteil des Schienenverkehrs an der Gütertransportnachfrage umso geringer aus, je höher der Technologiegehalt einer Branche
ist. Angesichts seiner Industriestruktur war in Österreich 2015 der Anteil des Schienenverkehrs an der gesamten Gütertransportnachfrage
relativ hoch.