Die wirtschaftlichen Aussichten haben sich seit der letzten WIFO-Prognose weltweit eingetrübt. Dies hat auch Folgen für die
erwartete Erholung in Österreich. Vorlaufindikatoren deuten auf eine Konjunkturabschwächung hin, die 2022 vorwiegend die Industrie
betrifft. Dagegen wird der Tourismus 2022 überproportional zum Wirtschaftswachstum beitragen. Nach +4,8% im Vorjahr erwartet
das WIFO für 2022 und 2023 ein reales BIP-Wachstum von 4,3% bzw. 1,6%.
Christian Glocker, Stefan Schiman, Wirtschaftliche Erholung verliert an Schwung. Prognose für 2022 und 2023 • Vasily Astrov,
Olga Pindyuk (wiiw), Ukraine-Krieg bremst Erholung Mittel-, Ost- und Südosteuropas von der COVID-19-Krise • Ulrike Huemer,
Qualifizierung als Mittel zur Hebung der Beschäftigungsquote • Andreas Reinstaller (OeNB), Klaus Friesenbichler, Werner Hölzl,
Agnes Kügler (WIFO), Herausforderungen und Bestimmungsfaktoren der Wettbewerbsfähigkeit österreichischer Industrieunternehmen.
Ergebnisse der WIFO-Industriebefragung 2022
Die Ergebnisse des WIFO-Konjunkturtests zeigen im Juli einen deutlichen Rückgang der Konjunkturdynamik. Der WIFO-Konjunkturklimaindex
notierte mit 10,5 Punkten (saisonbereinigt) 6,1 Punkte unter dem Wert des Vormonats (16,7 Punkte). Die Ergebnisse zeigen eine
Abschwächung bei den Lageeinschätzungen und den Konjunkturerwartungen. Während die Lageindikatoren nach wie vor ein positives
Konjunkturumfeld zeichnen, signalisieren die unternehmerischen Erwartungen schwache Konjunkturausblicke der Unternehmen. Die
Unwägbarkeiten der Gasversorgung und die hohen Energiepreise haben die unternehmerische Unsicherheit weiter erhöht. Die Mehrheit
der Unternehmen rechnet weiterhin damit, Preiserhöhungen vornehmen zu müssen.
The economic outlook has clouded worldwide since the last WIFO forecast. This also has consequences for the expected recovery
in Austria. Leading indicators point to an economic slowdown that will predominantly affect industry in 2022. In contrast,
tourism will contribute disproportionately to economic growth in 2022. After +4.8 percent in the previous year, WIFO expects
real GDP growth of 4.3 and 1.6 percent for 2022 and 2023, respectively.
Die Agenda 2030 der Vereinten Nationen strebt mit den darin formulierten 17 Zielen (Sustainable Development Goals – SDG) nach
einer globalen nachhaltigen Entwicklung auf ökonomischer, sozialer sowie ökologischer Ebene. Eurostat misst und evaluiert
in einem Monitoring jährlich die Zielerreichung anhand von Indikatoren. Aufbauend auf dem aktuellen Bericht von Eurostat untersucht
dieser Research Brief die Entwicklung von SDG 8 für Österreich. Auf Basis der WIFO-Konjunkturprognose vom Juni 2022 und von
neu entwickelten Nowcast-Modellen trifft dieser Beitrag eine erste Einschätzung der Zielerreichung für das Jahr 2022. Der
überwiegende Teil der wirtschaftlichen Indikatoren in SDG 8 entwickelt sich, im Zuge der Erholung vom COVID-19-bedingten Einbruch,
in Richtung Zielerreichung. Auch im Bereich des Rohstoffverbrauchs ist ein Fortschritt zu erwarten. Die geschlechtsspezifischen
Unterschiede in der Nichterwerbstätigkeit durch familiäre Pflegeverpflichtungen werden sich jedoch 2022 weiter vom Ziel entfernen.
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung – Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung – Hertie School gGmbH – Queen Mary, University of London (QMUL)
Online seit: 14.07.2022 0:00
Amidst an already heightened inflation environment, the repercussions of the war in Ukraine resemble a macroeconomic supply-side
shock which puts monetary policy in a challenging situation. The ECB faces a difficult trade-off and needs to find the right
balance between dampening inflation and sustaining economic growth. Our empirical estimates suggest that the ECB is presently
not overly loose relative to its historical monetary policy record and that current inflation cannot be easily tamed by monetary
policy alone.
Christian Glocker, Konjunkturaufschwung verlangsamt sich • Klaus S. Friesenbichler, Werner Hölzl, Unternehmensinvestitionen
wachsen 2022 nur gedämpft. Ergebnisse der WIFO-Investitionsbefragung vom Frühjahr 2022 • Susanne Bärenthaler-Sieber, Julia
Bock-Schappelwein, Michael Böheim, Agnes Kügler, Nicole Schmidt-Padickakudy, Digitalisierung in Österreich: Fortschritt, Breitband¬infrastruktur
und die Rolle der Open-Access-Netze • Oliver Fritz, Julia Bachtrögler-Unger, Anna Burton, Alexander Daminger, Sabine Ehn-Fragner,
Peter Huber, Michael Klien, Gerhard Streicher, Schwächerer Aufschwung in tourismusintensiven Regionen. Die Wirtschaft in den
Bundesländern 2021