Langfristige Perspektiven der öffentlichen Finanzen in Österreich

Künftige demographische Veränderungen, insbesondere die Zunahme der älteren Bevölkerung, haben bedeutende Auswirkungen auf den Staatshaushalt. Die vorliegende Studie untersucht den Einfluss des demographischen Wandels auf die öffentlichen Ausgaben in den Bereichen Pensionen, Gesundheit, Bildung, Pflege und Familie unter Berücksichtigung bestehender gesetzlicher Regelungen. Die Ergebnisse hängen erheblich von bestimmten Rahmenbedingungen ab, wie etwa der künftigen Entwicklung der Produktivität. Jedenfalls werden der Wechsel geburtenstarker Kohorten ("Babyboomer") von der Erwerbstätigkeit in das Pensionsalter sowie der Anstieg der Lebenserwartung und die damit verbundene stärkere Inanspruchnahme von Gesundheits- und Pflegeleistungen eine Zunahme der (öffentlichen) Sozialausgaben zur Folge haben. Das aktuelle Niedrigzinsumfeld, das wohl noch einige Jahre anhalten wird, hilft die Belastung des Staatshaushaltes durch den Anstieg der Sozialausgaben zu dämpfen. Mittelfristig wird die Staatsschuldenquote weiter sinken, langfristig dürften Primärdefizite, Zinsausgaben und Staatsschulden wieder zunehmen.