Die Übernahme der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) im Jahr 1995 war mit einem Sprung ins kalte Wasser vergleichbar, wobei noch
während des Sprungs nicht klar war, wie tief das Wasser denn sein werde. Es war offensichtlich, dass binnen kurzer Zeit Anpassungsschritte
nötig sein würden, für die andere Länder mehrere Jahre Zeit hatten. Es war unsicher, ob diese bewältigt werden könnten. Die
Ungewissheit war der Nährboden großer Befürchtungen und die Agrarpolitik steuerte mit gezielten Instrumenten dagegen. Da in
Österreich, einem Land mit relativ hohem Einkommen, bereits viele Anforderungen an die Landwirtschaft etabliert waren, die
in anderen Ländern erst später vollzogen wurden, gelang es überraschend gut, auf dem Gemeinsamen Markt Fuß zu fassen. Heute
produziert die österreichische Landwirtschaft unter Bedingungen des Weltmarktes hochwertige Güter, die in ganz Europa Absatz
finden. Die im globalen Maßstab kleinstrukturierte Lebensmittelwirtschaft und -industrie ist sehr leistungsfähig, da sie nicht
nur den Heimmarkt im Blick hat, sondern auch auf den Weltmarkt ausgerichtet ist.