Liberalisierung auf dem Elektrizitätsmarkt

  • Norbert Knoll
  • Kurt Kratena

Gemäß einer Studie der EU-Kommission wird die Liberalisierung auf dem Elektrizitätsmarkt in der Stromerzeugung für den gesamten EU-Raum mittelfristig Preis- und Kostensenkungen von rund 10% bewirken. Kurzfristig ist eine Zunahme des Stromaußenhandels zu erwarten; mittelfristig nimmt der Handel wieder etwas ab, da in den Hochpreisländern stärkere Kostensenkungen umgesetzt werden. Die Liberalisierung bedeutet wegen des in Monopolbereiche und Wettbewerbsbereiche segmentierten Leistungsangebotes auch eine tiefgreifende Veränderung des Regulierungsbedarfs im Elektrizitätsbereich. Nur durch funktionierende Regulierung werden in Zukunft energiepolitische Ziele wie Nachhaltigkeit und Versorgungssicherheit zu gewährleisten sein. Die Untersuchung entwickelt zwei Grundszenarien für die Strompreise der Industrie (–21%, das entspricht der Differenz zwischen dem österreichischen und dem EU-Durchschnittspreis der Industrie) und der Tarifkunden (–7%). Kumuliert über die drei Stufen der Liberalisierung ergeben sich für die Industrie insgesamt Einsparungen von 1,9 Mrd. S. Darüber hinaus können im Bereich des Verkehrs und der öffentlichen Anlagen (Dienstleistungen usw.) weitere Einsparungen von 600 Mill. S erzielt werden. Die Einsparungen für die Haushalte betragen 1,5 Mrd. S.