Bestimmungsgründe des Anstiegs der Arbeitslosigkeit in Österreich

In den neunziger Jahren entwickelte sich der Arbeitsmarkt bislang ungünstig, die Arbeitslosigkeit stieg merklich. Bis 1997 waren dafür das relativ schwache durchschnittliche Wirtschaftswachstum, die Rezession 1993 und die kräftigen Produktivitätssteigerungen in der privaten Wirtschaft maßgeblich. 1997/98 erhöhte sich die Arbeitslosigkeit jedoch trotz guter Konjunktur weiter. Die wichtigsten Gründe dieser Entwicklung sind die erhebliche Ausweitung des Arbeitskräfteangebotes (Verkürzung der Bezugsdauer von Karenzurlaubsgeld, Erschwerung des Zugangs zur vorzeitigen Alterspension), das wachsende Gewicht des Teilzeitangebotes im Dienstleistungssektor (während die Arbeitslosen Vollzeitbeschäftigung suchen) und Personalkürzungen (öffentlicher Sektor) sowie Restrukturierungen (Zentralen großer Industrie- und Dienstleistungsbetriebe) in Wien.