Bilanz der ersten Erfahrungen mit der Gemeinsamen Agrarpolitik

  • Matthias Schneider

Die ersten Erfahrungen der österreichischen Landwirtschaft mit der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU entsprechen im wesentlichen den Erwartungen. Die landwirtschaftlichen Erzeugerpreise sind seit dem EU-Beitritt erheblich gesunken. Der Importdruck aus der EU ist jedoch noch begrenzt. Die inländischen Anbieter haben ihre Abgabepreise vorbeugend unter das Niveau potentieller EU-Konkurrenten gesenkt, um den Marktzutritt zu erschweren. Die Verbraucher profitierten bisher jedoch von der drastischen Verringerung der Agrarpreise nur unterproportional. Nahrungsmittel und Getränke wurden im Gefolge des EU-Beitritts um durchschnittlich 2% billiger. Die niedrigen Agrarpreise und die daraus resultierende Verbilligung des Rohstoffeinsatzes hätten eine Ermäßigung der Nahrungsmittelpreise in zumindest doppelter Höhe erwarten lassen. Im Agrarexport brachte der Abbau früherer Beschränkungen in den für die österreichischen Bauern zentralen Sparten bisher keine bedeutenden Absatzerfolge.