Geldpolitik und Kreditwesen in der COVID-19-Krise

Neben der COVID-19-Pandemie prägten 2020 vor allem die umfangreichen Interventionen der Europäischen Zentralbank die Entwicklungen auf den Finanzmärkten und im Kreditwesen im Euro-Raum. In Reaktion auf die Krise gestaltete die EZB ihre Geldpolitik 2020 besonders expansiv. Ein zentrales Element war die Einführung des Pandemie-Notfallankaufprogrammes (PEPP), das die Sekundärmarktrenditen auf 10-jährige Staatsanleihen stabilisierte. Die kurzfristigen Zinssätze im Euro-Raum blieben 2020 im negativen Bereich. Dies schuf stabile Finanzierungsbedingungen. Die Kreditvergabe durch die Banken stützte die Liquidität der Unternehmen. Die regulatorischen Kennzahlen des Bankwesens in Österreich blieben unverändert. Trotz der kurzfristig erfolgreichen Stabilisierung bestehen weiterhin Gefahren für die Wirtschaft und das Bankensystem. Diese drohen u. a. bei einer Überschuldung der Unternehmen, einer Verschärfung der Finanzierungsbedingungen oder einem verzögerten Anstieg der Insolvenzen.