28.03.2019

Geistiges Eigentum und Wettbewerb

Neues Working Paper von WIFO-Ökonom Michael Peneder
In einem neuem WIFO Working Paper gehen Michael Peneder und seine Koautoren der Frage nach, ob geistige Eigentumsrechte den Wettbewerb fördern oder behindern. Forschungsgrundlage sind umfangreiche Unternehmensdaten für die Schweiz aus mehreren Erhebungswellen der KOF-Innovationsbefragung von 1999 bis 2015. Die geschätzten Strukturgleichungen zeigen dabei zwei gegenläufige Wirkungen.

Auf der Ebene von Wirtschaftszweigen erhöhen geistige Eigentumsrechte die durchschnittliche Anzahl der Mitbewerber. Dies ist darauf zurückzuführen, dass bei guter Aneigenbarkeit der wirtschaftlichen Erträge von eigenen Innovationen mehr Unternehmen selbständig auf dem Markt bestehen können. Für die gegebene Anbieterstruktur zeigt sich aber gleichzeitig, dass auf der Mikroebene von einzelwirtschaftlichen Entscheidungen eigene Patente dazu beitragen, die Anzahl der direkten Mitbewerber für das Hauptprodukt des Unternehmens zu verringern.

Zur simultanen Wirkung des Wettbewerbs auf die eigenen Forschungsaufwendungen bestätigen die Schätzergebnisse die Hypothese eines sogenannten "Invertierten U". Dies bedeutet, dass zusätzliche Konkurrenz bei ursprünglich geringer Intensität des Wettbewerbs zu mehr Innovationsanstrengungen führt, während sie bei bereits hoher Intensität des Wettbewerbs die Anreize für eigene Forschung und Entwicklung verringert.
 

WIFO Working Papers
27.03.2019
Fertigstellung: März 2019
Fachpublikation: WIFO Working Papers
JEL-Code: O31, O32, O34, D22