21.03.2019

Stand der Digitalisierung in Österreich

WIFO präsentiert Studie im Auftrag der Arbeiterkammer Wien
Österreich befindet sich bei IT und Breitband-Internet im guten europäischen Mittelfeld. Unter Einbeziehung des Wohlstandes ist es allerdings ein Nachzügler, so das Fazit einer Studie unter der Leitung des WIFO-Experten Michael Peneder im Auftrag der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien. Insbesondere beim schnellen Breitband sei das Land zurückgefallen. Und auch die Endverbraucher seien relativ zurückhaltend.

Die Digitalisierung ist als vielseitige Mehrzwecktechnologie der Motor zahlreicher Innovationen. Diese stärken langfristig die Nachfrage und mit dem Wachstum der Wirtschaftsleistung auch die realen Einkommen. Relativ zu den Spitzenreitern liegt Österreich aber hinsichtlich vieler Kennzahlen zur Digitalisierung zurück, wie z. B. die im internationalen Vergleich geringere private Nutzung modernster Breitbanddienste zeigt. In den Unternehmen erfolgt die Digitalisierung im Allgemeinen etwas rascher und entspricht meist dem europäischen Durchschnitt.

Österreich liegt laut der WIFO-Studie beim Pro-Kopf-Einkommen in der EU auf dem 7. Rang, im Digitalisierungsindex der EU hingegen auf Platz 11. Und auch beim Wachstumsbeitrag zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) hinkt Österreich digital hinterher, wo das Land nur auf dem 15. Rang liegt.

Dies alles liegt aber nicht an einer Investitionslücke, denn diese ist nicht erkennbar. Im Gegenteil, Österreich investiert vergleichbar viel. "Auffälligste Ursache für den Rückstand ist die im internationalen Vergleich geringe Nachfrage der privaten Haushalte", so Peneder bei der Studienpräsentation.

Für eine gestaltende Rolle im digitalen Wandel wird daher ein bloßes "Mehr" an Investitionen nicht ausreichen, sondern ein breites Spektrum abgestimmter Initiativen (Innovation, Adoption, Ausbildung, Regulierung usw.) notwendig sein.