21.03.2019

Wofür, wie und wo im Energiesystem investieren?

Neues Policy Brief des WIFO von Stefan Schleicher und Angela Köppl
Die Erreichung der Klimaziele sowie technologische Innovationen sind Treiber der Transformation des Energiesystems. Das Policy Brief "Ausbaupläne für Energie – Wofür und wo im Energiesystem investieren" argumentiert, dass für Investitionen in das Energiesystem eine Gesamtperspektive auf die energetische Wertschöpfungskette zielführend ist. Eine Offenlegung der Systemgrenzen erlaubt die Abschätzung von Folgeeffekten, wie z. B. den notwendigen Netzausbau bei Investitionen in einen Windpark.

Solche umfassenderen Entscheidungen werden im Zusammenhang mit dem absehbaren Umbau unseres Energiesystems noch kaum angesprochen. Ausbaupläne fokussieren meist nur auf einen abgegrenzten Bereich, wie Erneuerbare, Wärme oder elektrische Antriebe.

Eine solche isolierte Betrachtung von einzelnen Investitionen kann jedoch kontraproduktiv sein. Das ist die Erfahrung des forcierten Ausbaus von Erneuerbaren in Deutschland ohne eine konsequente Beachtung der dafür erforderlichen Netze.

Eine Transformation zu integrierten Strukturen des Energiesystems könnte durch entsprechende regulatorische Rahmenbedingungen und Anreize umgesetzt werden,  die sich als Grundsatz im geplanten Erneuerbare-Ausbau-Gesetz finden könnten: Das Gesetz sollte das gesamte Energiesystem ansprechen; jede Investition sollte mit Alternativen bei der Bereitstellung und Verwendung von Energie verglichen werden; folglich wäre die treffendere Bezeichnung Energie-Ausbau-Gesetz zu erwägen.

Zusätzliche Informationen über den aktuellen Zustand und die Dynamik des österreichischen Energiesystems liefert das Policy Brief "Analysen zur österreichischen Energiebilanz 2017" mit Fakten zum Einfluss von Konjunktur und Außentemperaturen auf den Energieverbrauch sowie Hinweisen über das Ausmaß der Datenrevisionen bei den Energiebilanzen.