27.11.2018

WIFO-Außenhandelsexperte Michael Pfaffermayr diskutiert die Wohlfahrtseffekte des Brexit

Im FIW-wiiw-Seminar stellte Michael Pfaffermayr eine quantitative Abschätzung der Handelseffekte des Brexit vor.
Die Verhandlungen zwischen dem Vereinigten Königreich und der EU zu den Brexit-Modalitäten befinden sich in einer entscheidenden Phase. Vor diesem Hintergrund sind Schätzungen zu den Handelseffekten des Brexit von besonderem Interesse – auch für die politischen Entscheidungsträger.
Die Europäische Union (EU) und das Vereinigte Königreich befinden sich in einer kritischen Phase der Verhandlungen um den Austritt des Vereinigten Königreiches aus der EU. Nach dem Gipfel der Staats- und Regierungschefs von Salzburg und dem Parteitag der britischen Conservative Party scheinen die Fronten verhärtet und die Wahrscheinlichkeit eines ungeregelten Austrittes des Vereinigten Königreiches gestiegen. Die britische Regierung hat mit neuen Vorschlägen reagiert, die eine zusätzliche Dynamik in die abschließenden Verhandlungen bringen könnten. Vor diesem Hintergrund werden in dem Working Paper, das Michael Pfaffermayr (WIFO-Außenhandelsexperte und Professor an der Universität Innsbruck) gemeinsam mit Harald Oberhofer (Experte für Außenhandel am WIFO und Professor an der Wirtschaftsuniversität Wien) verfasste und beim FIW-wiiw-Seminar in International Economics vorstellte, die möglichen Handels- und Wohlfahrtseffekte eines ungeordneten Ausscheidens Großbritanniens aus der EU diskutiert. Die Studie beschränkt sich dabei auf den Güterhandel. Die Ergebnisse zeigen, dass das Vereinigte Königreich deutlich stärker negativ von einem Hard Brexit betroffen wäre. Auch für die verbleibenden 27 EU-Mitgliedsländer wäre ein vertragsloser Brexit mit negativen Wohlfahrtseffekten verbunden. Ein positiver Abschluss der Verhandlungen würde diese ökonomischen Kosten verringern und wäre somit im Interesse aller beteiligten Verhandlungspartner.