Die Bedeutung der privaten Krankenversicherung für das österreichische Gesundheitssystem

In Österreich wurden insgesamt 53,6 Mrd. € für Gesundheit ausgegeben (2022). Mit etwa 12,5 Mrd. € finanzierte der private Sektor knapp ein Viertel der Gesamtausgaben, davon gaben die Privathaushalte 8 Mrd. € direkt (out-of-pocket) für Gesundheit aus. Die private Krankenversicherung kam mit 1,6 Mrd. € an Leistungen für ihre Versicherten auf einen Anteil von 3% an den Gesamtausgaben für Gesundheit des Jahres 2022. Die theoretischen Modelle von Krankenversicherungen zeigen, dass bei asymmetrischer Information über die Erkrankungswahrscheinlichkeit von Individuen eine öffentliche Pflichtversicherung zu einer Wohlfahrtsverbesserung führt. Das damit verbundene ex post moralische Risiko erfordert Mengenbeschränkungen im öffentlich finanzierten Bereich, die den privaten Krankenzusatzversicherungen Möglichkeiten zur Absicherung nicht gedeckter Behandlungen eröffnen. Die Sozial- und die private Krankenzusatzversicherung sind daher komplementäre Instrumente zur Finanzierung der Gesundheitsausgaben.