Bildungsstruktur der österreichischen Bevölkerung und Haushalte bis 2040

  • Andrea Kunnert

Die Einbeziehung von Humankapital zu Schätzung künftiger demographischer Entwicklungen gewinnt an Bedeutung, da bildungsspezifische Unterschiede in Fertilität, Mortalität und Migration die Entwicklung der Bevölkerung und somit wirtschaftliche Trends (etwa auf dem Wohnungsmarkt) wesentlich beeinflussen. In diesem Beitrag werden bildungsspezifische Unterschiede erstmals auf Ebene der Haushalte für Projektionen für Österreich bis 2040 angewandt. Aufbauend auf einer Multi-State-Bevölkerungsprognose werden mithilfe von Headship-Quoten die Haushaltsprojektionen nach höchster abgeschlossener Ausbildung berechnet. Die vier berücksichtigten Szenarien unterscheiden sich durch Annahmen zur Bildungsentwicklung der Bevölkerung (Basisszenario und Szenario mit Anstieg der höheren Ausbildung) und zu weiteren Entwicklung der Headship-Quoten (konstantes und Trendszenario). Die Zahl der Haushalte wird bis 2040 durch den anhaltenden Rückgang der Haushaltsgröße kontinuierlich wachsen. Der stärkste Anstieg ist in jenem Szenario zu erwarten, bei dem das Bildungsniveau der Bevölkerung steigt und der Trend der Haushaltsformation fortgeschrieben wird: Zwar ist der Bevölkerungszuwachs geringer als im Basisszenario, jedoch wird dies durch den Anstieg des Anteils der Bevölkerung mit Universitätsabschluss und die damit einhergehende Verringerung der Haushaltsgröße in diesem Segment kompensiert. Die Einbeziehung von Humankapital in Haushaltsprojektionen kann somit etwa zur Schätzung der künftigen Entwicklung auf dem Wohnungsmarkt eingesetzt werden.