Österreich 2025 – Segmentierung des Arbeitsmarktes und schwache Lohnentwicklung in Österreich

Die schwache Gesamtentwicklung der Einkommen aus unselbständiger Arbeit in den vergangenen fünfzehn Jahren war mit durch eine schwache Lohnentwicklung in einigen Teilsegmenten des Arbeitsmarktes bestimmt. In Österreich ist ein substanzieller und seit der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise 2009 steigender Anteil der Arbeitskräfte instabil beschäftigt. Für diese Personen entwickelten sich die Löhne erheblich ungünstiger als für die stabil beschäftigten Arbeitskräfte. Offensichtlich greifen für diese Personen die in den Kollektivverträgen ausverhandelten Lohnerhöhungen weniger, weil sie immer wieder neu in ein Beschäftigungsverhältnis eintreten. Ausländische Arbeitskräfte, insbesondere jene aus dem östlichen EU-Ausland, sind besonders häufig instabil beschäftigt und niedrig entlohnt. Ihr vermehrter Zustrom infolge der Arbeitsmarkt-Ostöffnung dämpfte daher die Lohnentwicklung. Der Unterschied in der Lohndynamik zwischen stabil und instabil Beschäftigten war allerdings für inländische Arbeitskräfte noch stärker ausgeprägt als für ausländische.