FIW Spezial Nr. 4 – Aktuelle Entwicklungen im österreichischen Warenaußenhandel

2011 war das zweite Jahr der Erholung der Weltwirtschaft nach der Wirtschaftskrise, entsprechend fiel das Wachstum deutlich niedriger aus als 2010. Es verlangsamte sich auch im Jahresverlauf drastisch, die Gefahr einer neuerlichen Rezession war Ende 2011 und Anfang 2012 nicht auszuschließen. Vorlaufende Stimmungsindikatoren zeigen jetzt an, dass der Tiefpunkt zur Jahreswende 2011/12 durchschritten wurde. Die österreichischen Exporte stiegen 2011 nominell um nur 11,7%, nach +16,7% im Jahr 2010, doch kann diese Steigerung angesichts der ungünstigen Regionalstruktur (Krisen in wichtigen Zielländern wie Italien und Slowenien) und der noch immer nicht ausreichenden Fokussierung auf rasch wachsende Technologiesparten und dynamische Märkte in Asien als gut bezeichnet werden. Die Importe erhöhten sich infolge der Energieverteuerung noch stärker, sodass ein höheres Handelsbilanzdefizit als 2010 verzeichnet wurde. Die Leistungsbilanz erreichte wie in den letzten Jahren einen erheblichen – wenn auch sinkenden – Überschuss. Die Exportquote stieg; die Marktanteile von 2010 wurden 2011 nicht wettgemacht.