Soziale Sicherungssysteme und Arbeitsmarktperformanz in der EU. Mikroökonometrische Analyse

Die Untersuchung der Strukturunterschiede der Gruppe der Nichterwerbstätigen in acht ausgewählten Ländern verdeutlicht, dass unter dem Einfluss unterschiedlicher Sozialsysteme vergleichbare Personen unterschiedliche Erwerbspositionen einnehmen. In Österreich haben insgesamt die Arbeitslosigkeit als Form der Nichterwerbstätigkeit eine relativ geringe und die Erwerbsinaktivität eine erhöhte Bedeutung. Das individuelle Risiko, dem Arbeitsmarkt aufgrund von Krankheit oder Erwerbsunfähigkeit fernzubleiben statt arbeitslos zu sein, ist zwar geringer als in den meisten anderen Ländern, Nichterwerbstätige sind in Österreich aber mit einem vergleichsweise hohen Risiko aufgrund von Ruhestand, Betreuungspflichten und sonstigen Gründen erwerbsinaktiv und nicht arbeitslos. Gerade für Österreich unterstreicht dieses Ergebnis, welche Bedeutung Indikatoren wie Ausmaß und Struktur der Erwerbsinaktivität neben den Erwerbstätigen- und Arbeitslosenquoten zur Einschätzung des Arbeitsmarktgeschehens haben.