Träge Erholung der Konjunktur. Prognose für 2010 und 2011

  • Markus Marterbauer

Die Konjunktur stabilisierte sich zwar seit Mitte 2009, doch bleibt die Erholung sehr verhalten. Güterexport und Sachgütererzeugung profitieren vom Aufschwung im Welthandel und in Asien sowie der spürbaren Erholung bei westeuropäischen Handelspartnern. Bislang übertrugen sich diese Auftriebstendenzen aber aufgrund der ausgeprägten Unsicherheit und der niedrigen Kapazitätsauslastung der Unternehmen nicht auf die Ausrüstungsinvestitionen. Die Konsumnachfrage der privaten Haushalte nimmt stetig, aber schwach zu. Unter diesen Rahmenbedingungen wird die österreichische Wirtschaft im Jahr 2010 real um 1,3% und im Jahr 2011 um 1,4% wachsen. Der Anstieg der Produktion reicht für eine Trendwende auf dem Arbeitsmarkt nicht aus; die Arbeitslosenquote dürfte 2011 auf 7,7% der unselbständigen Erwerbspersonen bzw. 5,4% der Erwerbspersonen laut Eurostat steigen. Die jüngsten Budgetbeschlüsse der Bundesregierung lassen erwarten, dass sich der Finanzierungssaldo des Staates auf etwa 4% des BIP verbessern wird. Für den weiteren Konjunkturverlauf ist entscheidend ob – begünstigt vom Auftrieb der Weltwirtschaft – die Ausrüstungsinvestitionen kräftig anziehen, bevor nachfragedämpfende Effekte der zeitgleichen Budgetkonsolidierung in den EU-Ländern wirksam werden.