Deutliche Binnenmarkteffekte in der Privatversicherungswirtschaft

In der österreichischen Versicherungswirtschaft sanken im Gefolge des Eintritts in den Binnenmarkt 1998 erstmals die Prämieneinnahmen im gesamten Schaden- und Unfallbereich. Scharfer Wettbewerb war vor allem in der Kfz-Versicherung zu verzeichnen, die Durchschnittsprämie ging 1998 gegenüber dem ersten Jahr des Binnenmarktes (1994) um insgesamt 16,7% zurück. Durch direkte Preiseffekte konnten Konsumenten und Unternehmen, die Versicherungsprodukte als Vorleistungen beziehen, in der Kfz-Versicherung etwa 5,4 Mrd. S an Prämienzahlungen einsparen. Die gesamten Prämieneinnahmen stiegen wegen des unerwartet guten Geschäftsverlaufs in der Lebensversicherung leicht. Trotzdem verringern sich die Versicherungsdichte im Vorjahresvergleich. In der Veranlagungsstrategie österreichischer Privatversicherungen ist erstmals eine markante Umschichtung zu Anteilswerten von Unternehmen festzustellen. Die Rendite versicherungswirtschaftlicher Kapitalanlagen sank im Gefolge der allgemeinen Zinssenkung und der ungünstigen Entwicklung an der Wiener Börse leicht; sie lag aber auch 1998 deutlich über der Sekundärmarktrendite.